Wer seine vermögenswirksamen Leistungen für die private Altersvorsorge nutzen möchte, kann diese unter bestimmten Voraussetzungen in eine Riester-Rente anlegen.
- In die Riester-Rente dürfen VL nur in Form von altersvorsorgewirksamen Leistungen (AVWL) eingezahlt werden.
- Die monatlichen Beiträge werden entweder komplett vom Arbeitgeber übernommen, oder durch einen privaten Anteil vom Arbeitnehmer ergänzt.
- Der Sparer schließt einen geeigneten Riester-Vertrag ab, wie z.B. eine klassische Rentenversicherung, Fondssparplan oder Bausparvertrag.
- Der Staat fördert riestern entweder über Zulagen oder Steuervorteile.
Kann man vermögenswirksame Leistungen mit Riester kombinieren?
Vermögenswirksame Leistungen lassen sich mit der Riester-Rente kombinieren, wenn der Arbeitgeber sogenannte altersvorsorgewirksame Leistungen (AVWL) anbietet. Diese sind eine Abwandlung der herkömmlichen VL, und dienen gezielt dem Aufbau einer zusätzlichen Rente. AVWL erhalten nur Arbeitnehmer bestimmter Branchen, wie der Chemie-, Metall-, Elektro, Holz- und Kunststoffindustrie. Alternativ können diese auch in eine betriebliche Altersvorsorge eingezahlt werden.
AVWL und Riester-Rente: Wie funktioniert das?
Erkundigen Sie sich zunächst in Ihrem Betrieb, ob Sie altersvorsorgewirksame Leistungen (AVWL) bekommen. Den Riester-Vertrag schließen Sie als Arbeitnehmer selbst ab. Sie haben die Möglichkeit, die monatlichen Sparraten durch Entnahme aus Ihrem eigenen Nettolohn zu erhöhen. Maximal können 2.100 Euro pro Jahr in eine Riester-Rente eingezahlt werden, der zulässige Mindestbetrag liegt bei 60 Euro. Reichen Sie Ihrem Arbeitgeber die Bescheinigung des Anbieters ein, damit dieser die Sparbeiträge überweisen kann. Wer riestert, hat zudem Anspruch auf staatliche Förderung.
➥ So gehen Sie vor

Beim Chef nach AVWL erkundigen

Höhe des Sparbeitrags festlegen.

Staatliche Förderung beanspruchen.
Welche Anlagemöglichkeiten gibt es?
Aufgrund der Bezeichnung „Riester-Rente“ denken viele Verbraucher, dass man hierfür eine klassische Rentenversicherung abschließen muss. Das stimmt jedoch nicht. Wer riestert, kann zwischen verschiedenen Anlageprodukten wählen. Teilweise sind es dieselben Anlageformen, die auch für normale vermögenswirksame Leistungen zur Verfügung stehen. Nur mit dem Unterschied, dass der Schwerpunkt nicht auf dem klassischen Vermögensaufbau, sondern auf der Bildung einer zusätzlichen Altersvorsorge liegt. Während der Ansparphase profitieren Arbeitnehmer von den staatlichen Riester-Förderungen.
klassische Rentenversicherung
Banksparplan
Fondssparplan
Bausparvertrag
Wo bekomme ich eine geeignete Riester-Rente?
Eine Riester-Rente bekommt man bei Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften und Bausparkassen. Wichtig ist, dass die Geschäftsbedingungen des Anbieters die Einzahlung altersvorsorgewirksamer Leistungen zulassen. Passende Verträge gibt es z.B. bei der Allianz, DWS, Union Investment oder LBS. Über den folgenden Vergleich können Sie kostenlos und unverbindlich verschiedene Angebote einholen, sowie eine individuelle Beratung eines Fachexperten in Anspruch nehmen.
Vorteile und Nachteile
Die wichtigsten Pro-Argumente sind die hohen staatlichen Förderungen sowie der Schutz vor dem Zugriff durch Behörden und Gläubiger. Aufgrund niedriger Renditen und hoher Vertragskosten steht die Riester-Rente jedoch zunehmend in der Kritik.
Vorteile
- hohe staatliche Zulagen oder steuerliche Vorteile
- Kapitalgarantie: Bei Renteneintritt steht mindestens das eingezahlte Kapital zur Verfügung.
- Flexibilität: Sparrate kann geändert, oder komplett beitragsfrei gestellt werden.
- keine Anrechnung als Einkommen oder Vermögen beim Bürgergeld
- sicher vor Pfändungen
Nachteile
- Kapitalgarantie schmälert Renditechancen
- hohe Vertragskosten, insbesondere bei Versicherungsprodukten
- nachgelagerte Besteuerung im Rentenalter
- keine Kombination mit klassischen vermögenswirksamen Leistungen möglich
Laufzeit und Auszahlung
Die Laufzeit einer Riester-Rente gliedert sich in 2 Phasen: Während der Ansparphase in der beruflich aktiven Zeit fließen regelmäßige Beitragszahlungen in das Riester-Konto ein. Damit wird das Kapital für die späteren Rentenzahlungen aufgebaut. Die Einzahlungen werden durch staatliche Förderungen unterstützt. Mit Eintritt in den Ruhestand, bzw. dem vertraglich vereinbarten Zeitpunkt, beginnt die Auszahlungsphase. Der Sparer kann zwischen einer lebenslangen monatlichen Rente und einer einmaligen Entnahme wählen. Der Einmalbetrag darf hierbei höchstens 30 % des Gesamtkapitals ausmachen. Für Verträge, die vor 2011 abgeschlossen wurden, war eine Auszahlung bereits ab dem 60. Lebensjahr möglich. Bei Vertragsabschlüssen ab 2012 wurde das Eintrittsalter auf 62 Jahre angehoben.
Kann ich auch in eine bestehende Riester-Rente VWL einzahlen?
Dies hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Fragen Sie am besten direkt dort nach. Einige Verträge sehen diese Möglichkeit in ihren AGB vor.
Wie wird riestern staatlich gefördert?
Der Staat unterstützt „riestern“ mit konkreten Zulagen oder Steuervorteilen. Jedoch kann immer nur eine der beiden Förderungen genutzt werden. Das Finanzamt berechnet bei der nächsten Steuererklärung, welche Förderung für Sie vorteilhafter ist, und trifft die für Sie günstigere Auswahl (sogenannte Günstigerprüfung). Die Riester-Zulagen bestehen aus einer jährlichen Grundzulage in Höhe von 175 Euro sowie 300 Euro Kinderzulage pro Kind (185 Euro für Kinder mit Geburtsjahr vor 2008). Berufseinsteiger unter 25 Jahren erhalten einen einmaligen Bonus von 200 Euro. Alternativ können die geleisteten Beitragszahlungen bis zu 2.100 Euro pro Jahr als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden.
Die Riester-Rente in der Steuererklärung
Während man die monatlichen Beiträge zur Riester-Rente als Sonderausgaben absetzen kann, müssen die Auszahlungen im Rentenalter versteuert werden, siehe die folgende Übersicht.
Zulagen
monatliche Beiträge
Verzinsung
Auszahlungen
Was ist eine Riester-Rente?
Die Riester-Rente ist eine private Altersvorsorge in Deutschland, die vom Staat mit Zulagen und Steuervorteilen gefördert wird. Sie wurde nach dem SPD-Politiker Walter Riester benannt, der im Jahr 2001 die Rentenreform maßgeblich mitgestaltete. Die Riester-Rente ermöglicht Arbeitnehmern, durch Ansparen von kleinen monatlichen Beträgen, ein zusätzliches Standbein für die Rente aufzubauen. Riestern darf grundsätzlich jeder, der verpflichtend in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt. Dazu gehören die meisten Arbeitnehmer, aber auch einige Selbständige. Je nach Sparziel kann man zwischen verschiedenen Anlagemodellen wählen, wie z.B. einer Versicherungspolice, Fondssparplan oder Bausparvertrag. Die Auszahlung erfolgt mit Eintritt in den Ruhestand: Entweder als vorgezogener Einmalbetrag oder lebenslange monatliche Rente.
Schreibe einen Kommentar